Freitag, Mai 13, 2005

Das letzte Mal WWOOFen

Da schon ein paar Beschwerden gekommen sind, dass wir unsere Homepage verhungern lassen, gibt es hier wieder ein Update. Wir werden nichts zum Thema Autoverkauf erwaehnen, nur so viel: Es ist eine frustrierende Angelegenheit.
Am Sonntag haben wir uns auf dem Weg gemacht, zu unserem letzten WWOOF-Job, 300km noerdlich von Perth (nahe Watheroo) und sind nach langer Fahrt bei der Familie Crago angekommen.
Die Familie besteht aus Frank und Jeanie, und deren 4 Kindern Kelly (11), Keith (7), Claire (6) und Kira (4). Ich brauche wohl nicht extra erwaehnen, dass es hier immer sehr lebhaft zuging.
Unsere Jobs bestanden in den ersten Tagen hauptsaechlich aus Eier putzen (mit Stahlwolle), Baeume zurueckschneiden und ein wenig im Haushalt mithelfen.
Nachdem ausser den vielen Huehnern auch 14 Haehne auf der Farm beiheimatet waren sind wir in der ersten Nacht um etwa 4 Uhr hellwach im Bett gelegen und haben den verschiedenen "Kikerikis" gelauscht.
Gleich am naechsten Morgen haben wir uns die Erlaubnis geholt, die Haehne zu killen und Jeanie war ueber dieses Angebot hoch erfreut, da sie das sowieso schon laenger vorgehabt hatte und nur drauf gewartet hat, jemand zu finden der ihr dabei hilft. Diese Ehre ist Oliver zuteil geworden, waehrend ich mit Des, einem irischen WWOOFer, wieder Baeumchen zurueckgestutzt habe.
Acht Haehne wurden am Montag erledigt, die restlichen dann am Tag darauf und danach konnten wir wieder einigermassen ruhig schlafen und die Gefriertruhe war gefuellt.
Gestern sind wir mit Frank und Cedric (einem franzoesischen "Austauschfarmer") hinausgefahren um die insgesamt 1100 halbwegs schwangere Schafe zusammenzutreiben und in verschiedene Weiden aufzuteilen.
Dabei hatten wir die Gelegenheit einen Blick auf ein Lamm zu werfen, dass gerade in der Nacht zuvor geboren war. Winzig und absolut suess!
Es hat total Spass gemacht mit den Schafen zu arbeiten, besonders die witzigen Geraeusche und Gebaerden die Frank gemacht hat, um sie in die Richtung zu treiben, in der er sie haben wollte (wir haben uns auch ganz komisch benommen!).
Auch hier wurden wir wieder nach einem typischen oesterreichischem Gericht gefragt, und haben an einem Abend Kasnockn fuer 10 Personen gekocht, die so gut angekommen sind, dass Jeanie gleich das Rezept haben wollte.
Jeanie hat ausserdem ein Buch ueber ihre Kindheit im australischen Outback geschrieben, das ich mir natuerlich sofort untern Nagel gerissen habe.
Heute hatten wir dann noch Gelegenheit von einem Huegel aus einen Blick auf die umliegenden Salzseen zu werfen, und haben auf der Fahrt dorthin ein riesiges Adlernest entdeckt, leider aber ohne Adler drin.
Danach ging es wieder zurueck nach Perth, wo wir wieder in unserem Lieblingshostel eingecheckt haben, das fast schon wie ein Zuhause fuer uns ist. Auf dem Weg hierher hoerten wir im Radio, dass einige Strassen in Perth nicht passierbar sind (nur im Amphibienfahrzeug); so stark hat's hier die letzten Tage geregnet (oder war das, weil eine der groesseren Wasserleitungen gebrochen ist?).
Eine Woche nur mehr hier in Australien. Wir freun uns schon wieder euch alle zu sehen, aber koennen es noch nicht richtig fassen, wie schnell neun Monate eigentlich vergehen, und der Gedanke hier weg zu muessen stimmt uns ziemlich traurig und nachdenklich. Wir troesten uns damit dass wir eines Tages sicher zurueck kommen werden, um den Rest anschauen, den wir auf der jetzigen Reise aus Zeit-und Geldgruenden auslassen mussten.

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