Sonntag, Februar 27, 2005

Brisbane -> Byron Bay

In Brisbane haben wir einige Tage verbracht (meistens am kuenstlich angelegten Strand in "South Bank") - ich hab zwischendurch die Stadt ein wenig abgewandert.
Man findet hier ca. 1/2 Meter lange Eidechsen ueberall herum"waltzen", Ibisse stolzieren zwischen den Sonnenanbetern umher und wenn man nicht aufpasst, werden Einkaufssaecke schneller zerfetzt oder durchgewuehlt als einem lieb ist.
So abends, ca. 18.30, bei Sonnenuntergang kommt man sich vor wie in einem Batman-film. Hunderte von Flying Foxes (das sind ueberdimensionale Fledermaeuse) flattern ueber den Koepfen hinweg - ein eindrucksvolles Erlebnis.
Die Strassen sind voll von Menschen (scheinbar gehen wir immer gegen den Strom?) und die Strassenmusikanten vor 6 Jahren sind durch Lautsprecher mit Dauerberieselung ersetzt worden (gottseidank findet man manche der Musiker noch an verschiedenen Ecken).
In manchen Teilen kann man noch die bizarre Aussicht bestaunen (neue Wolkenkratzer gleich neben einem alten Bau), die mir damals so gefallen hat - viele der alten Bauten haben neuen jedoch weichen muessen.
Die Menschen hier sind ausgesprochen gut aufgelegt undgeniessen die Freizeit hauptsaechlich in den Cafes mitten am Hauptplatz.
Nachdem wir schliesslich entschieden hatten weiterzufahren haben wir eine Busfahrt nach Byron Bay gebucht. Diese kleine Ortschaft mit ihren unglaubich ueberteuerten Preisen haette uns eigentlich nicht so gejuckt, aber wir haben von einer Ortschaft in der Naehe gehoert "Nimbin". Dieses Staedtchen ist ein Ueberbleibsel von der Hippiezeit und der Lifestyle soll dort immer noch gelebt werden.
Morgen werden wir es sehen!

Dienstag, Februar 22, 2005

Brisbane

Sind gut in OZ angekommen und sind etwas verwundert, dass hier die Sonne sooo bald untergeht (6.30 Uhr!) - und dabei ist heute der laengste Tag im Jahr. Doch dafuer ist's immer noch warm (verglichen zu NZ).
Fuer mich war es wie wenn ich zum ersten Mal hierherkommen wuerde (war ja schon mal vor 6 Jahren hier - und es war die Stadt, die mir am besten gefallen hat). Ueberall neue Hochhaeuser. Brisbane ist lt. Quantasinfo die am rasantesten wachsende Stadt in Australien (Der Busfahrer hat uns erklaert, dass die Preise, speziell in Sydney, so unglaublich in die Hoehe geschnaltzt sind, dass die Leute ("folks") ein Haus in Sydney verkaufen und dafuer hier 2-3 bekommen).
Morgen werden wir uns aklimatisieren (was heisst uns Strand, Sonne und Hitz aussetzen - so ein Urlaub kann ganz schoen hart sein!!!)

Sonntag, Februar 20, 2005

Kurz vor der Abreise

Sind (nachdem ich mein Buch gerade ausgelesen habe und dann immer auf Abenteuer gehn will, wie Doris immer sagt) aufgrund dessen dass wir uns wegen dem Autoverkauf keine Sorgen mehr machen mussen, noch kurz mal ins Landesinnnere (ca. 110km) gefahren. Dort gibt es ein paar Hoehlen die sehr "nice" sein sollten. Nachdem wir dort angekommen und den ganzen Weg zur Hoehle hinuntergekraxelt sind, hat Doris festgestellt, dass ihr das Wasser etwas zu kuehl ist (arschkalt!) und ist deshalb draussen in der Sonne geblieben. Ich hab mich davor aber nicht abschrecken lassen und bin durch das teilweise huefthohe Wasser gewatet - und es hat sich vollkommen ausgezahlt. Man watet hier durch eine ausgewaschene Lehmhoehle mit den irrsinnigsten Formen. Mitten in der Hoehle bin ich dann auf eine Schuelergruppe getroffen, denen das Wasser gar nicht zu kalt war - die haben sogar sich kreischend gegenseitig angespritzt (ohrenbetaeubend!). Mir hat das Ganze so gut gefallen, dass ich gleich nochmal durchgewandert bin.
Sind letzte Woche beim Gang durch den Park, bei einem Haufen Baeume vorbeigegangen, aus denen lautes Gezwitscher zu hoeren war. Keine Voegel, wie wir erst dachten, sondern Grillen!
Ein paar Meter weiter gleich die naechste Laermbelaestigung *gg*. Eine Dudelsackgruppe hatte Marschprobe. Oliver hat natuerlich gleich gefilmt, und es hat sich auch gar nicht so schlecht angehoert.

Freitag, Februar 18, 2005

Was in den letzten Tagen so passiert ist

Wir haben die letzten Tage in Christchurch verbracht, und da sich hier nun mal nicht allzu viel aufregendes tut, worueber man berichten koennte, werdet ihr heute eben mit Alltagsgeschichten von uns versorgt.
Wie viele von euch durch eine Flut von Mails meinerseits schon bemerkt haben, wir waren mal wieder viel im Internet, und dreimal im Kino. Einer der Filme war "Blueprint" mit Franka Potente, ein deutscher Film, der auch in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt wurde. Fuer uns war es total komisch, nach so langer Zeit mal wieder einen deutschsprachigen Film zu sehen und es hat sich fuer uns irgendwie nach sehr billiger Uebersetzung angehoert und nicht nach Originaltext (was es aber war). Das wird auch etwas sein, an das wir uns erst wieder gewoehnen muessen.
Ich war ausserdem zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder beim Friseur, ein 10 $ (sprich 6 Euro) Haarschnitt, das billigste was man finden kann. Meine Haare sind jetzt wieder kurz, aber der "Schnitt" ist wirklich nicht mehr wert, als das was ich dafuer bezahlt habe! Dafuer ging es auch sehr schnell!
Am Valentinstag sind wir am Abend noch auf den Cathedral Square gegangen, wo eine Big Band gespielt hat, und der Hauptplatz in eine Riesentanzflaeche umgewandelt wurde! War ganz lustig und ein bisschen rutschig, da es kurz vorher geregnet hatte!
Vorgestern habe ich dann mit dem Christchurch Hospital Bekanntschaft gemacht. Hab auf der Farm mal Zement und Farbe gemischt, und seitdem hat mir mein linkes Auge immer extrem weh getan, mal mehr mal weniger, so als ob ein Sandkorn drin waer, das aber nicht rauswollte.
Nachdem ich dann vorgestern am Morgen das Aug gar nicht mehr richtig aufgebracht hab, hat Oliver mich im Krankenhaus abgeliefert. Halb blind (meine Brillen sind kaputt und Kontaktlinsen konnte ich natuerlich nicht nehmen) hab ich mich zur Emergency vorgearbeitet, meine Daten bekannt gegeben und bin auch sofort dran gekommen. Nach dem ich von einer Krankenschwester und zwei Praktikanten ordentlich ausgehorcht und angeschaut worden bin, ist dann ein "richtiger" Arzt gekommen, der mir einmal kurz in die Augen geschaut hat, und gemeint hat, okay, da war mal was drin, und jetzt hat das Auge einen Kratzer! Hab eine Creme bekommen, die das ganze wieder glaetten soll, und bin wieder entlassen worden. Nicht mal was zahlen hab ich dafuer muessen!
Mittlerweile kann ich auch wieder Linsen nehmen, und sehen was rund um mich so passiert:-)
Oliver hat einiges an unserer Homepage erneuert wie euch vielleicht schon aufgefallen ist, unter anderem gibt es jetzt einen Link mit Fotos, schaut mal rein! (Fuer alle denen das Lesen schon zu fad ist)
Wegen unserem Auto brauchen wir uns zum Glueck auch keine Gedanken mehr machen, Gordon, unser "Adoptivvater" von der Nordinsel nimmt sich der Sache an. Wir schicken den Wagen zu ihm, und er verkauft ihn dann in Auckland fuer uns, wo trotz Transportkosten sicher immer noch ein besserer Deal fuer uns herausschaut als hier.
Fuer alle die vorhaben, nach Neuseeland zu kommen und mit eigenem Auto zu reisen: Bloss nicht in Auckland kaufen und in Christchurch verkaufen, besser umgekehrt.
Egal was man euch in Auckland auch erzaehlt, von wegen dass es in Christchurch genauso einfach ist, ein Auto anzubringen, dass die Preise gleich sind, und dass man sicher wieder zurueckbekommt, was man hineinsteckt - das ist eine LUEGE!
Wir haben ja noch Glueck, da wir jemanden kennen hier, aber wir haben viele verzweifelte Verkaeufer getroffen, die einiges verloren haben, und die ihren Van einfach nicht losgeworden sind.
Soweit die News zur letzten Woche, noch 4 Tage, dann geht es nach Brisbane, wo es momentan angeblich 32 Grad hat. Das heisst wir koennen unsere kurzen Hosen wieder auspacken, und die Jacke irgendwo ganz unten im Rucksack verstauen, hurra!

Montag, Februar 14, 2005

Valentines Day

Gestern waren wir im Park und tausende Leute sassen im Gras zum gemeinsamen Picknick. Kinder liefen ueberall umher - es war ja auch irgendein Festl fuer sie.
In der Stadt wurde am Cathedral Place getanzt (hunderte Leute hupfen zur Anleitung des Organisators vor der Kathedrale umher - und wir verzehren derweil unseren Kebab und schaun dem Treiben belustigt zu). Die ganze Stadt ist im Valentinsfieber (selbst die Strassenbahn ist passend geschmueckt). Einzig die Gondoliere fahren heute nicht so geschaeftig auf dem kleinen Bachl entlang - was irgendwie ein wenig komisch ist.

Sonntag, Februar 13, 2005

Onuku Heights - Teil zwei

Nachdem wir unser Auto letztes Wochenende nicht verkauft haben, sind wir fuer eine weitere Woche nach Akaroa arbeiten gefahren, und hatten wieder eine schoene Zeit dort.
Zu unserer Gruppe sind noch Ben aus Frankreich und Mamiko aus Japan gestossen, also waren wir 6 Leute statt 4 -Full House.
Abgesehen von harter Arbeit (das muss ich jetzt so schreiben, weil es sein kann, dass der Boss vorbeischaut) haben wir folgendes hinter uns:
- Habe gelernt wie man Sushi macht, und es war wahrscheinlich das beste Sushi das ich je gegessen habe.
-Haben uns gegenseitig unsere Nationalhymnen vorgesungen!
-Haben einen "Stupid Face" Wettbewerb gestartet und auf Kamera festgehalten!
-Haben ueberlegt wie man am besten den Psycho-Hahn umbringen kann so dass es aussieht wie ein Unfall!
-Haben gelernt dass die Franzosen die meisten Schimpfwoerter haben (und die schlimmsten) und diese auch regelmaessig benutzen!
-Haben festgestellt dass Schweden mit Husquvarna Helm irgendwie komisch aussehen!
-Hatten noch einmal Hummer zum Abendessen, und der war sogar besser als der erste! (Liegt daran dass er viel kleiner war und die kleinen angeblich die besseren sind)
-Habe mir sagen lassen dass meine japanische Aussprache nahezu perfekt ist.
-Haben auch festgestellt, dass Japaner sehr ausfuehrlich die Zaehne putzen und alkoholmaessig schon mit 3 Glaesern Wein so lustig werden, dass man ihnen beim Zaehneputzen helfen muss. (Daraufhin haben wir einen rundum-putz-bewerb gestartet - jeder hat im kreis seinem Nachbarn die Zaehne geputzt - natuerlich mit dessen Zahnbuerste!)
-Haben ausserdem das sog. "Kiwi-Englisch" mit dem WOOFer's Englisch erweitert. (Gebraeuchliche Ausdruecke sind z.B.: "Good on ya" "Sweet as, bro" - wir haben's in "Good onions" und "Sweet eggs, bra" umgewandelt - was eine komplett andere Bedeutung hat)
Jetzt sind wir wieder in Christchurch, haben wieder versucht unser Auto anzubringen und auch heute leider keinen Erfolg gehabt.

Samstag, Februar 05, 2005

Akaroa - Onuku Heights

Haben nach unserer Ankunft ein paar sehr faule Tage in Christchurch verbracht, unter anderem mit Stadtbummeln, Kaffee trinken und uns mit einem Oberoesterreicher treffen, der auch gerade hier in Chch ist (war) und ein wenig zu quatschen, ueber daheim, ueber Neuseeland, uebers Leben allgemein.
Danach haben wir beschlossen zur Abwechslung mal wieder ein wenig was arbeiten zu gehen, und so sind wir auf einer Farm in der Naehe von Akaroa (Banks Peninsula - das Ohrwaschel von Christchurch) gelandet, die gleichzeitig ein B&B Hotel ist, und sich "Onuku Heights" nennt.
Man faehrt erst einmal ewig lang ueber eine scheinbar endlos steile und schmale Schotterstrasse den Berg hinauf, das Haus steht auf dem einzig flachen Stueck Land, das es da oben gibt, und die Aussicht ist einfach gigantisch. Meer, Berge, Schafe, typisch NZ halt!
Unser Boss Eckhard ist eigentlich ein Deutscher, aber trotzdem sehr nett ;-)
Ich verbringe den Grossteil meines Arbeitstages im Haus: Fruehstueck herrichten und servieren, Zimmerservice,ein wenig Gartenarbeit, etc... und Oliver macht das meiste draussen im handwerklichen Bereich (Steinstufen beim Pool (!) verfugen, Baeume zamschneiden, ....); so macht jeder das, was er am besten kann und wir sind alle ganz gluecklich damit.
Ausser uns sind noch auf der Farm:
-Einige Schafe, die sich hin und wieder verirren und von Zeit zu Zeit neben dem Komposthaufen tot umfallen!
-Ein Hahn mit zwei Hennen, die immer nur zu dritt auftreten. Der Hahn duerfte ausserdem auch noch Zeitprobleme haben, er kraeht alle Viertelstunde ca, oder wenn ihm halt einer von uns in die Quere kommt und er seine Weibchen verteidigen muss.
-Hasen, die sich hin und wieder in den Garten verirren.
-Igel, Possums und anderes Kriechgetier, das sich hauptsaechlich beim naechtlichen Gang zur Outdoor-Toilette sehen und hoeren lasst!
-Haufenweise Voegel!
-Blowflies, vergleichbar mit den riesigen Fleischfliegen bei uns, das einzig angenehme ist dass die weder Interesse an uns Menschen, noch an unserem Essen haben, sondern nur an Schafen, aber die bringen sie dann auch auf gemeine Weise um. (Siehe Komposthaufen)
-Hin und wieder natuerlich auch Gaeste.
-Ein Schwede, den wir immer mit der IKEA Werbung auf der Schaufel haben, weil der Akzent einfach perfekt ist, und sehr viele seiner Saetze mit "In Schweden machen wir das und das..." anfangen.
-Eine Japanerin, die angeblich Sushi zubereiten kann (hat sie aber noch nicht gemacht bis jetzt).
Dafuer hatten wir letzte Woche einmal Hummer zum Abendessen, von Albin (dem Schweden) beim Tauchen gefangen und von Hisako (der Japanerin) gekocht. Und das alles gratis.
Nicht gerade was man sich unter einem WWOOF Job vorstellt. Es faellt uns auch hin und wieder schwer unser Glueck zu fassen, wenn wir nach getaner Arbeit im Swimming Pool mit der 100 Millionen Dollar View vor uns relaxen!
Mir taugt es absolut total, jetzt mal wieder ein wenig "Pause" vom Reisen zu machen, ein wenig laenger an einem Ort zu bleiben und Zeit mit denselben Leuten zu verbringen, noch dazu wo wir uns untereinander recht gut verstehen.
Fuers Wochenende sind wir allerdings wieder nach Christchurch gefahren, weil wir ja unser Auto anbringen wollen/muessen, und drum werden wir wieder ein paar Zettelchen verteilen und morgen auf den Car Market schaun, was sich dort so abspielt.
Danach fahren wir aber noch mal fuer ein paar Tage nach Akaroa, ein sicheres Zeichen dass es uns wirklich gefaellt dort!
Lange haben wir nicht mehr in Neuseeland, die Zeit war viel zu schnell vorbei! Grade mal noch 14 Tage, bevor es wieder nach Australien geht und schoen langsam schleicht sich so ein komisches Gefuehl im Magen ein. Australien das erste mal zu verlassen war nicht so schwer, wir wussten ja, dass wir in drei Monaten wieder kommen, aber ob und wann wir Neuseeland jemals wieder sehen steht in den Sternen.