Mittwoch, Jänner 26, 2005

Fox Glacier, Hokitika, Christchurch

An unserem zweiten Tag am Fox Glacier ist Oliver mit einer gefuehrten Gruppe Eisklettern gegangen, und ich bin auf eigene Faust am Morgen zum Gletscher marschiert und hab danach die Zeit genuetzt um das Auto aufzuraeumen. Kaum war ich fertig hat es begonnen wie aus Kuebeln zu giessen, und es hat auch nicht mehr aufgehoert. So heftigen, andauernden Regen hatten wir auf der ganzen Reise noch nicht.
Oliver ist abends komplett aufgeweicht nach Hause gekommen, und wir haben einfach sein ganzes Gewand in den Trockner geworfen, und den restlichen Tag in der warmen Campgroundkueche verbracht.
Das Eisklettern war eine totale Gaudi. Das Gletscherwasser ist uns bei den Aermeln hinein und unten aus der Hose wieder hinausgeschossen. Nach dem wir dann auch Ueberhaenge geklettert sind (hab ich mir zuerst ueberhaupt nicht vorstellen koennen, weil der Spitzhammer ja immer wieder aus dem Eis geht, wenn man sich raufziehen will), sind wir schlussendlich (und auch total fertig) durch Sturzbaeche nach unten gewandert. Eine heisse Dusche und ein paar Bier waren dann schon noetig!
Am naechsten Tag ging es weiter nach Hokitika, hier haben wir uns gleich zum Just Jade Experience angemeldet. Hier kann man sich seine Schmuckstuecke aus Jade selber kreiren, herausfraesen lassen und dann stundenlang selber polieren, bis man einen fertigen Anhaenger hat. Wir haben uns beide fuer was kleines entschieden und eine Walflosse gemacht. (Ich finde das Knochenschnitzen spannender - da kann man von vorne bis hinten alles selber machen)
Weiter ging es tags darauf noch ein Stueck die Westkueste hinauf bis nach Punakaiki, zu den Pancake Rocks. Das sind Felsen die tatsaechlich aussehen wie uebereinander aufgestapelte Palatschinken. Das Meerwasser klatscht dann auf die Felsen, spritzt fontaenenartig in die Hoehe und gluckert und groehlt, dass es einem einen Schauer ueber den Ruecken laufen laesst. Da es dort aber sonst absolut nichts zu tun gibt, sind wir nicht allzu lange dort geblieben, sondern, mit einem kurzen Zwischenstopp in Greymouth weiter Richtung Christchurch. Diesmal sind wir ueber den Arthurs Pass (eine sehr schoene Route)
Haben letzte Nacht am Weg noch einen gratis Campingplatz gefunden, und diesen auch genuetzt ( in der Frueh haben uns die sch.. Sandfliegen fast aufgefressen - es war noch wesentlich aerger als in Murchison) und sind heute dann nach einer Fahrt ueber teilweise sehr staubige Schotterstrassen in Christchurch angekommen. Erster Eindruck der Stadt ist nicht allzu schlecht. Das ist eine Untertreibung schlechthin! Wir haben Strassenkuenstler die uns an jeder Ecke unterhalten, Sonnenschein und es gefaellt uns hier sogar besser wie in Wels (diese Anmerkung gilt einem Freund , der Chrch in seinem Reisebericht als Wels abgestempelt hat und das immer tut, wenn er eine Stadt nicht sehr bemerkenswert findet).
Wir werden jetzt erst einmal unser Auto anschlagen und schaun den besten Preis dafuer zu kriegen, und uns dann in den naechsten drei Wochen noch ein wenig rund um Christchurch aufhalten (Banks Peninsula), bevor es wieder zurueck nach Australien geht.
Hoffentlich bleibt das Wetter so wie es derzeit ist (sonnig, heiss, Sommer halt), damit wir noch ein wenig Farbe sammeln koennen. Jetzt gehn wir wieder raus zu den Strassenkuenstlern, Doris Eis essen und ich werd mir was saures goennen - ein bisschen auf den Putz haun sozusagen.

Freitag, Jänner 21, 2005

Westkueste

Viele Kilometer haben wir seit unserem letzten Eintrag zurueckgelegt, die meisten davon bin diesmal ich gefahren, nachdem da Oliver nach langer Zeit das Steuer abgegeben hat und wir Rollen getauscht haben. Jetzt liest er den Plan und ich darf fahren und fluchen.
In Dunedin haben wir nicht wirklich viel gemacht, ausser uns die Cadbury Schokoladenfabrik angesehen, und einen ganzen Sack voll Schokolade eingekauft. An einem Abend sind wir auch auf das kleine Ohrwaschel rausgefahren das von Dunedin weggeht (fuer alle die eine Karte von NZ haben), weil wir uns Pinguine und Albatrosse ansehen wollten. Pinguine waren aber zu teuer und fuer die Albatrosse war es schon zu spaet, aber zumindest war es eine schoene Berg - Kuestenstrasse an der wir entlanggefahren sind.
Weiter ging es dann in den Catlins Nationalpark suedlich von Dunedin, wo es uns ganz gut gefallen hat. Haben einige kurze Wanderungen gemacht, unter anderem zu Jacks Blowhole, ein 50m tiefes "Loch", das 200m vom Meer im Landesinneren ist, und in das Meerwasser hineinrauscht. Eindrucksvoll. Die Wanderung ging hauptsaechlich ueber weite Wiesen (und Kuhdung) und hat sehr an zuhause erinnert (wenn das Meer nicht nebenbei gewesen waere).
Dann waren wir noch beim Curio Bay, wo es einen fossilen Wald gibt. Teilweise riesige, versteinerte Baumstaemme liegen dort herum und sind noch sehr gut zu erkennen. Das Meer schwappt andauern darueber und irgendwann wird man nicht mehr sehr viel davon sehen. Im November soll man an dieser Stelle angeblich das moulching der Pinguine sehen (dabei verlieren diese Tiere an die 5000 Federn, die dann durch neue ersetzt werden).
Nachdem wir auch noch den suedlichsten Punkt der Suedinsel besucht haben, ging es dann weiter nach Invercargill. Ich kenne jemanden, der wuerde sagen, eine neuseelaendische Ausgabe von Wels.
Nicht sehr viel los, aber wir waren mal wieder im Kino, und am naechsten Tag im Hallenbad, mit Wellenbad, Whirlpool, Sprungturm (den da Oliver gleich ausprobieren musste), Wasserrutsche (die ich gleich ausprobieren musste) und natuerlich einem Schwimmbecken, in dem wir festgestellt haben, dass wir komplett ausser Training sind.
Weiter ging es nach Te Anau (mit dem zweitgroessten See in Neuseeland - der groesste ist Lake Taupo auf der Nordinsel, wo wir auch schon waren), wo wir uns eine Gluehwuermchenhoehle angesehen haben, und festgestellt haben, dass Gluehwuermchen blau leuchten! Und die hungrigsten sind die hellsten, da sie ihr Licht nutzen um Insekten anzulocken, die dann verspeist werden.
So ein Gluehwuermchen hat kein schoenes Leben, haengt die ganze Zeit an der Felsendecke um zu fressen, und sonst nix! Hier sollte man nicht an die Gluehwuermchen zu Hause denken - es sind schlatzige Dinger die an Seidenfaeden ueber die andauernd Wasser rinnt zun ihrem Fang kriechen. Diese Viecher verpuppen sich, sobald sie genug gefressen haben und werden dann zu einem gelsenartigen Flugobjekt, die sich nicht mehr selber ernaehren koennen. Einziges Ziel ist dann nur mehr die Paarung und das Verteilen von tausenden Eiern im Wasser um nach (glaub ich) einem Tag zu sterben.
Nach einer Nacht in Te Anau fuhren wir weiter nach Queenstown, ein kleines huebsches Staedtchen am See, das von Bergen umgeben ist.
Meine erste Aufgabe hier war, mich ordentlich ueber Oliver zu aergern, der sich mal wieder eine Glatze scheren wollte und am Morgen mit ein paar am kopf verstreuten Loechern begonnen hatte. Kein schoener Anblick, also mussten wir noch mal drueber, bis alles weg war und Oliver ratzekahl.
Passend zum Anlass haben wir an diesem Tag dann auch noch eine Schafschershow besucht. Sind mit einem alten Dampfschiff ueber den See (der drittgroesste see in NZ) zur Farm gefahren, wo wir einige interessante Sachen gesehen und gehoert haben.
Etwas oberhalb von Queenstown, in Wanaka (liegt am 4. groessten See - wir haben uns also in die richtige Richtung gearbeitet) , sind wir dann drei Naechte am Campground neben dem Fluss geblieben.
Am ersten Tag haben wir uns die Puzzling World angesehen, ein "Museum" in dem es verschiedene Illusionsraeume gibt, unter anderem einen in dem der komplette Raum (auch die Waende) schief sind, und das Auge so getaeuscht wird, dass man glaubt, Wasser fliesst aufwaerts (Mir ist auch gleich ein bisschen schlecht geworden). War ein lustiger Tag und hinterher sind wir noch schnell auf den nahe gelegenen Mt. Iron gegangen, von dem aus man eine super Aussicht auf Seen, Berge und Schneegipfel hat.
Tags darauf haben wir dann eine richtige Wanderung gemacht, ins Rob Roy Valley und haben dort endlich auch einen Kea (und schoene Gletscher - gaanz nah) gesehen. Wurde ja Zeit mal ein wenig heimisches Wildlife zu entdecken. Bei der Fahrt zu dieser Wanderung mussten wir durch einige Bachln durchfahren und seitdem ist unser Tweety ein bisschen stumm geworden - die Alarmanlage hat da wahrscheinlich etwas Wasser abbekommen.
Da wir den schoenen Tag nicht im Auto verbringen wollten, haben wir beschlossen noch eine Nacht am Campground in Wanaka zu verbringen, und die Sonnenstrahlen zu geniessen.
Gestern sind wir eigentlich fast nur gefahren, haben eine Nacht an einem kleinen See (wieder auf einem guenstigen Campground) verbracht, und sind heute am Fox Glacier angekommen. Nach vier Naechten an Plaetzen die nur mit WC und einem kleinen Waschbecken ausgestattet sind, haben wir uns beide wieder auf eine Dusche gefreut (und das Gewand hat sich auch ueber eine Waesche gefreut).

Montag, Jänner 10, 2005

Oamaru - Dunedin

In Oamaru hat es uns sehr gut gefallen, war ein nettes kleines Staedtchen, mit Stadtteilen, die teilweise noch aus dem vorigen Jahrhundert uebriggeblieben sind, und witzigen Leuten.
Sind am Freitag abend noch zu den Pinguinen rausgefahren, zuerst zu den Yellow Eyed Penguins, die einzigartig in NZ sind, sich aber ziemlich hinter den Bueschen versteckt haben. Danach ging es weiter zu den Blue Pinguins, die kleinsten Pinguine der Welt, die bei Sonnenuntergang in Gruppen zu den Nestern zurueckkehren. Die waren wirklich suess.
Samstag hat es leider wieder geregnet, was uns dazu veranlasst hat, den halben Tag im Auto beim Lesen zu verbringen und die andere Haelfte ein wenig in der Stadt rumzulaufen.
Abends waren wir in einer netten Bar, wo ich mein erstes "hangi" gegessen habe, eine typische Maorispeise, die normalerweile gekocht wird, indem das ganze Zeug unter der Erde eingebuddelt wird, keine Ahnung wie das funktionieren soll, und ich bin mir sicher meins wurde auch nicht so zubereitet, aber war sehr lecker.
Sind dann die ganze Nacht im Pub geblieben und haben uns mit den Einheimischen angefreundet (was nicht wirklich schwer war). Zwei davon haben uns danach gleich nach Dunedin eingeladen, wo wir gestern auch hingefahren sind.
Vorher ging es noch zu den Moreaki Rock Boulders suedlich von Oamaru, aber nachdem wir eine starke Nacht hinter uns hatten, hat uns nicht recht viel mehr interessiert, also sind wir dann direkt nach Dunedin gefahren, haben uns nochmal niedergelegt (das ist das Gute, wenn man das Bett immer mit hat), und haben dann Dave und Chenoa besucht, und die letzte Nacht bei ihnen im Wohnzimmer geschlafen.

Freitag, Jänner 07, 2005

Kaikoura - Mount Cook - Omarama - Omaru

Ja - es sind schon Orte mit sehr lustigen Namen, wo wir durchfahren, z.B. Omahi, Opihi (nach dem Motto:"Wo is den bloss da Opi hi?"
In Kaiukoura hab ich mir die Fahrt auf dem Schiff gegoennt und habe tatsaechlich einen Wal gesehen - haette die Batterie von der Camera nicht zum falschen Zeitpunkt aufgegeben, koennte ich Euch auch die ganze Flosse des Wals zeigen. Die Fahrt algemein war sehr gut organisiert und lehrreich (den Canyon der um Kaikoura im Meer ist, sahen wir in einer Simulation - der Boden faellt dabei, bei wenigen Metern Fahrt raus aufs Meer, mehrere Hundert Meter).
Ueberraschenderweise hat uns das Wetter seitdem wir ins neue Jahr gerutscht sind nicht mehr entaeuscht. Wir sind dann auch noch den Strand entlang gewandert und haben Robben (NZ - Fur Seal) beim schwimmen und sonnenbaden zugesehen (aus einer Entfernung von wenigen Metern!), bruetende Moeven beobachtet und auch zwei Rochen ganz nah am Strand vorbeischwimmen gesehen - soviel Wildlife haben wir in ganz NZ bisher nicht gesehen!
Am naechsten Tag haben wir dann noch eine Maori-Tour gemacht, was super war, vor allem weil wir wieder mal das Glueck hatten und die einzigen waren, die diese Tour gebucht hatten. Wir haben eine Menge Geschichten und Mythen gehoert, einen Song gelernt, und sind in den Wald gegangen und haben uns einige Pflanzen und ihre Verwendung erklaeren lassen.
Sind von Kaikoura zum Mount Cook (hoechster Berg in NZ) gefahren - und auch hier hatten wir einen absolut SPITZE Blick auf den Berg (was angeblich sehr selten ist - weil immer von Wolken verhangen). Haben am naechsten Tag eine Wanderung zu den Gletscherseen unternommen (und ich war dann noch ein bisschen klettern und nachher dann Stoaplattln - was erklaert, warum ich heute einen ungeheuren Muskelkater in der Schulter habe - Autsch!).
Kurz darauf sind wir zu den Clay Kliffs weitergefahren ("Lehm-klippen") und sind auch dort einwenig herumgeklettert (irgendwann werden uns alle fuer Affen halten?!).
Uebernachtet haben wir in Omarama und sind heute weitergefahren nach Oamaru, was sehr nett aussieht. Hier gibts auch Pinguine zum sehen, mal schauen, ob wir Glueck haben.

Sonntag, Jänner 02, 2005

Sandflies und Silvester in Murchison

Haben Nelson am Dienstag nachmittag verlassen und sind direkt nach Murchison gefahren, wo wir uns mit Willy und Edith verabredet hatten.
Murchison ist ein kleines Kaff, das hauptsaechlich von Kayakern belagert ist, und in dem es sonst nicht recht viel gibt. Nachdem auch das Wetter nicht gerade optimal war haben wir uns die Zeit mit ein bisschen spazieren gehen, viel lesen und schlafen vertrieben.
Hier haben wir auch das erste Mal Bekanntschaft mit den beruehmt-beruechtigten Sandflies gemacht, von denen wir in ganz NZ schon viel gehoert haben. Fuer all jene von euch die noch nicht hier waren: Sandflies sehen in etwa aus wie Muecken, wenn sie einen beissen fuehlt es sich ungefaehr so an wie eine Breme und hinterher juckts tagelang wie ein extrem arger Gelsenstich. Angenehme Zeitgenossen sozusagen.
Am Donnerstag haben wir uns dann mit den beiden anderen Weltenbummlern getroffen und hatten uns klarerweise viel zu erzaehlen. Beide haben ihren Plan am Rueckweg wieder in Asien vorbeizuschauen aufgegeben aufgrund der schrecklichen Katastrophe von der die ganze Zeit ueber berichtet wird (Ihr habt sicher auch von dem Erdbeben und den Auswirkungen mit riesigen Wellen, die tausenden Menschen das Leben gekostet haben gehoert). Die Zwei befuerchten (ich glaube nicht zu unrecht), dass es nach diesem Massensterben mit Seuchen weitergehn koennte.
Ueberall hier wird gesammelt um die Ungluecklichen dort zu unterstuetzen.

Trotzdem haben wir Silvester am Campingplatz gefeiert, mit Wein bzw. Cola fuer mich, Knabbereien, Musik aus dem Minidiscplayer und einem leckeren Abendessen, das Oliver fuer uns zubereitet hat.
Es war total gemuetlich und lustig, der Jahreswechsel selber ging eher unspektakulaer vorbei. Kein Feuerwerk, keine Sektkorken, kein Oe3, auf dem von 10 abwaerts gezaehlt wird, und den Donauwalzer haben wir auch selber singen muessen. Dafuer mussten wir ausnahmsweise seit langem mal wieder nicht auf Eis oder Schnee tanzen (Der Boden war rutschig vom Regen der den ganzen Tag mit der Sonne zu ringen schien).
Am naechsten Tag haben wir noch ausgiebig gefruehstueckt und uns ein paar Reisetipps geben lassen, bevor wir uns wieder voneinander verabschiedet haben und in verschiedene Richtungen weitergesaust sind.
Fuer uns zwei ging es nach Hanmer Springs (mit einem Abstecher in einen Zauberwald auf der Strecke. Sind in die Cannibal Gorge gewandert, und die Gegend hat wirklich ausgesehen, als wuerde jeden Moment der Wolf mit Rotkaeppchen hinterm Baum auftauchen...)
In Hanmer Springs haben wir heute beinahe den ganzen Tag im Thermalbad verbracht, bevor wir weiter sind nach Kaikoura.
Hier werden wir eventuell vom Boot aus Wale beobachten fahren.

Samstag, Jänner 01, 2005

Happy NEW YEAR!!

Ein gutes, schoenes 2005 fuer Euch alle!!!