Aus mangelnder Gelegenheit und Schreibfaulheit habt ihr in letzter Zeit nicht viel von uns zu lesen gehabt, das wird jetzt nachgeholt, also macht euch auf einen laaangen Bericht gefasst.
Nachdem wir Kalgoorlie vor mittlerweile ueber zwei Wochen (so lange schon) verlassen haben, sind wir suedlich gefahren und haben einen Stop beim "Wave Rock" eingelegt, ein Felsen, der wie der Name schon sagt wie eine ueberdimensionale Welle aussieht. Schaut echt gigantisch aus (gleich mitzusehen ist Hippo Yawn - "das gaehnende Hippo"). Wir sind auch ein wenig drauf herumgeklettert und sind so zu einer genialen 360 Grad Aussicht gekommen. Die Landschaft hier ist grossteils "gelb", irgendwie steppenmaessig!
Am naechsten Tag ging es weiter nach Albany, vorbei an den sogenannten Stirling Ranges, die wir uns eigentlich etwas genauer anschauen wollten. Wir kamen leider nicht dazu, da in den vorhergehenden Tagen ein paar Unwetter und fast alle Strassen gesperrt waren. Auch auf der Hauptstrasse hat es stellenweise ganz schoen was weggerissen und Oliver musste vorsichtig rund um die "Krater" herumnavigieren. Albany ist eine nette Kleinstadt, die uns sehr gut gefallen hat, besonders auch das drumherum. Die kleine Halbinsel suedlich von Albany wurde an Olivers Geburtstag gruendlich erkundet und hat uns sehr an die Great Ocean Road zwischen Adelaide und Melbourne erinnert. Nur war es nicht ganz so touristisch.
Wir besichtigen Whale World, eine ehemalige Walfaengerstation, und die letzte die in Australien in Betrieb war. Sehr faszinierend und gleichzeitig auch schockierend (sehr blutig!)
Man erfaehrt halt genau wie so ein Wal aufgeschlitzt (flensing) und verwendet worden ist, und wenn man bedenkt wie riesig ein Wal ist, dann kann man sich auch vorstellen welche Mengen an Blut da vergossen wurden.
Die Flenser (Walaufschlitzer) hatten eigene Stiefel mit Spikes dran, damit sie nicht am Wal ausrutschten. Frueher hat man mit dem Waloel - heute wird (wenn man zur richtigen Zeit hier ist - wir haben's leider versaeumt) mit Waltouren Geld gemacht.
Abends am Campground haben wir dann noch ein deutsches Travellerpaar getroffen, die Oliver zu einigen Geburtstagsbieren verfuehrten (und ein paar Ossies, die uns zu einem Schlueckchen Bundirum verholfen haben - yum!) und mit denen wir einen netten Abend verbrachten. Ausserdem ist es das erste Mal in OZ gewesen wo wir die mobile Heizung am Abend anwerfen mussten, denn schoen langsam werden die Naechte hier ganz schoen frisch!
Am naechsten Tag fahren wir weiter und machen auf dem Weg nach Walpole einen ungeplanten Stopp bei einem Vogel- und Reptilienzoo, der echt klass ist. Endlich koennen wir die ganzen bunten Voegel, die immer so schnell an uns vorbeizischen mal genau beoebachten.
Ein kleiner Kakadu scheint im Vorleben eine Katze gewesen zu sein, er watschelt die ganze Zeit frei herum, legt den Kopf an unsere Beine und wartet darauf, gestreichelt zu werden.
Danach geht es weiter zum "Tree Top Walk", wo man ueber ein Stahlgeruest zwischen den Baumwipfeln herumspazieren kann, und den Wald mal von der anderen Seite, naemlich von oben beobachten kann. Die hoechste Stelle ist hier 40m hoch, und das Ganze ist aeusserst beeindruckend!
Beim naechsten Stopp, dem Gloucester Tree in Pemberton hat es sich fuer mich aber schon wieder ausgeklettert. Dieser Baum ist 64m hoch und an seiner Spitze befindet sich ein "Baumhaus", das frueher von Feuerwehrmaennern verwendet wurde um nach Buschfeuern Ausschau zu halten. Hinaufklettern kann man ueber eine Art Leiter, die in den Baum eingebaut ist, und sich rundherum windet. Als ehemaliger angehender Feuerwehrmann konnte Oliver sich dieses Erlebnis natuerlich nicht entgehen lassen, und schwupps! so schnell konnte man gar nicht schauen, war er weg (oben). Doris hat sich derweilen mit dem etwas aelteren Publikum am Boden unterhalten und auch die bunten Voegel, die hier sogar auf den Koepfen der Besucher landen, haben zu allgemeinen Erheiterung beigetragen.
Abends kommen wir dann auf "Tupelo Springs" an, der Farm auf der wieder eine Zeit lang arbeiten.
Hier sind wir in einem Wohnwagen untergebracht, der im Garten steht und teilen das Familienleben mit Fran, John und der dreijaehrigen Isabella, die zwar suess ist aber hyperaktiv und verzogen... ( d.h. die wenigen Augenblicke, wo sie nicht laestig war, waren rar)
Am ersten Tag starten wir schon um sieben mit Weintrauben ernten und bis zum Nachmittag haben wir zu acht 2 Tonnen handgepflueckt. Die restlichen Tage verbringen wir grossteils im Wald, mit Feuerholz schneiden, hacken und einsammeln (eine Holzprobe fuern Kurt hamma leida vagessn) und im Gemuesegarten der einfach riesig ist. Ich darf hin und wieder auch Kinderbetreuung machen (Barbie spielen, herumtanzen,...).
Nachdem wir am Samstag noch Frans Geburtstag mitfeiern, machen wir uns am Sonntag wieder auf die Socken (Zeit wirds). Wir haben mit Erschrecken festgestellt, dass uns nur mehr fuenf Wochen uebrig bleiben.
Fahren an der Kueste Richtung Norden (an einer Galerie vorbei mit schoenen Moeben aus hiesigen Hoelzern), und stoppen fuer eine Nacht in Yallingup (ein Surferparadis an der Westkueste), wo wir (wahrscheinlich das letzte Mal) im Auto uebernachten. Wir sind beide komplett bekleidet und zugedeckt und frieren trotzdem. Es herbstelt!
Gestern sind wir dann nach einem Zwischenstopp in Bunbury, wo es uns sehr gut gefaellt, hier in Perth angekommen und haben wieder ein warmes Hostelbett bezogen.
Perth ist eine huebsche Stadt, nicht so ueberlaufen wie die meisten anderen Staedte hier und auch vom Verkehr viel ruhiger und entspannter.
Waren hier auch in einer "englischen" Strasse, wo es sich hervorragend vom Balkon auf die vorbeischlendernden Leute gaffen laesst. Prinzipiell wollen wir hier schon mal versuchen unser Auto anzubringen, was man nicht zu bald beginnnen kann, wenn man bedenkt, dass unser Tweety in NZ noch immer auf einen Kaeufer wartet (und wir auf etwas Klimpergeld im Boersel - sozusagen).
Dienstag, April 19, 2005
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