Donnerstag, März 03, 2005

Nimbin ist anders

Sind am Montag in Nimbin angekommen, und fuehlten uns gleich mal um zwanzig Jahre zurueckversetzt. Diese "Riesenstadt" ist zur Gaenze bunt angemalt, und voll mit Ueberbleibsel der Hippiezeit. Haupteinnahmensquelle der Stadt duerfte Marihuana sein, dass den unzaehligen Touristen die hier herreisen (manche wirklich nur um was zu kaufen), staendig auf der Strasse komplett offensichtlich angeboten wird. Unser erster Stadtbummel hat ca. 20 min gedauert, und in dieser Zeit haben uns fuenf voneinander unabhaengige Leute gefragt ob wir was zu Rauchen wollen. Abgesehen davon werden noch Kekse, Kuchen und angeblich auch Schokolade mit speziellen Zutaten angeboten.
In den paar Geschaeften die es hier gibt, wird allerlei buntes (regenbogenfarbiges) und alternatives Zeug verkauft, alles natuerlich wieder auf die gewisse Zielgruppe ausgerichtet, ich glaub man hat fast SChwierigkeiten eine Tasche, ein T-Shirt, oder sonst was zu finden, auf dem kein Hanfblatt abgebildet ist.
Die Leute hier sind freundlich, und das Hostel in dem wir schlafen mitten im Busch. Hier sind wir nicht nur mal wieder von Kaefern und Spinnen umzingelt, man kann auch den Kaenguruhs im Garten beim essen zusehen, und angeblich treibt sich irgendwo auch eine Python herum, die ich aber gottseidank noch nicht gesichtet habe.
Wie in vielen Hostels gibt es auch hier ein "Free Food Shelf", ein Regal auf dem man Essensachen zuruecklassen kann und wo sich dann jeder bedienen darf. Der Unterschied hier ist, dass unter anderem auch zwei Sackerl Gras am Regal lagen!!!!
Bezueglich Drogen gibt es eine Regel im Hostel: Keine harten Drogen. Rauchen auf eigene Gefahr. Nichts sichtbar herumliegen lassen.
Tja, after all, es ist immerhin immer noch illegal, auch wenn das hier keinen zu stoeren scheint.
Oliver und ich haben dazu auch eine Theorie aufgestellt. Wenn die polizei wirklich was unternehmen wollte, dann muesste sie im Prinzip die ganze Stadt hinter Gitter bringen. Dann gibts eben kein Nimbin mehr.
Wenn man rechnet wieviel Australien dann an Tourismuseinnahmen entgeht (drei grosse Tourbusse fahren taeglich hierher), plus wieviel ein Knastinsasse am tag kostet kann man leicht verstehen, warum in Nimbin immer noch scheinbar "erlaubt" wird, was woanders bestraft wird.
Oliver hat fuer den heutigen Tag einen Job angeboten bekommen, und ich bin allein in die Stadt gegangen. Hab am Weg einen Typen getroffen, der mir die Internetmoeglichkeiten der Stadt aufgezaehlt hat, unter anderem die oeffentliche Buecherei, und hat mir auch gleich den Weg dorthin beschrieben. Meine Sicht war leider durch einen grossen Truck versperrt, der neben der Strasse geparkt hat, drum musste ich nochmal nachfragen. Im Endeffekt hat sich herausgestellt, dass der Truck die Buecherei ist, die jeden Donnerstag in der Stadt vorbei kommt.
Und genau hier bin ich jetzt und kanns noch nicht so ganz glauben...

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