Donnerstag, März 31, 2005

On the road again

Nachdem wir jetzt eine Woche in der Andu Lodge in Quorn verbracht haben, brechen wir heute wieder auf in Richtung Westen.
Die letzte Woche verlief ziemlich gemuetlich fuer uns, hier mal ein wenig Gartenarbeit, dort mal Bettwaesche wechseln, und das wars dann eigentlich schon, damit hatten wir uns Bett und Fruehstueck erarbeitet.
Ostern hatten wir eine Grillerei und ein Lagerfeuer, und anstatt der Ostereier haben wir zwei Spiegeleier auf den Grill geworfen, und die Osterschokolade haben wir uns am Montag um 50% verbilligt gekauft!
Hatten genug Zeit die Flinders Ranges auf eigene Faust zu erkunden (das mit der Tour ist sich doch nicht ganz ausgegangen), und ein paar kurze Wanderungen zu machen!
In den letzten beiden Tagen haben wir fuer unsere Gastgeber Steve und Paula dann noch "schnell" eine Kueche gebaut, das heisst Oliver hat die Kueche gebaut und ich hab assistiert. (Sachen halten, Sachen finden, kuehle Getraenke bringen - hatten gestern immerhin 32 Grad - und ueberwachen ob eh alles passt und clevere Kommentare abgeben*gg*)
Das war ein ganz schoenes Stueck Arbeit und hat viel Zeit in Anspruch genommen, als Entschaedigung sind wir dafuer gestern abend von den beiden noch einmal zum BBQ eingeladen worden. Die Australier lieben einfach ihr "Barbie"!!!
Steve haette uns gern noch ein wenig laenger behalten, aber nachdem uns ohnehin schon die Zeit ein wenig ausgeht um dieses Riesenland abzuklappern, wollten wir schon weiter und werden jetzt langsam an der Kueste entlang nach Perth fahren, und dann schauen wie weit in den Norden wir an der Westkueste raufkommen.
Wie immer werden wir auch hier unser Motto gelten lassen: "Der Weg ist das Ziel!"

Samstag, März 26, 2005

Frohe Ostern

Euch allen ein frohes Osterfest mit hoffentlich Sonne und einem braven Osterhasen, der viel Schokolade und Bier bringt!

Freitag, März 25, 2005

Adelaide-Quorn

Schliesslich und endlich haben wir unser Auto am Di. zurueckbekommen und sind dann nach einer hastigen Verabschiedung (Helen scheint immer in Eile zu sein - und das ist auch kein Wunder mit drei Kindern, die jeden Tag einer anderen Freizeitbeschaeftigung nachgehen) wieder Richtung Pt. Augusta (Norden) gefahren und nach Quorn abgebogen. Hier bleiben wir ein Weilchen und koennen nachher vielleicht sogar mit einer Tour in die Flinders Ranges rechnen. Unser Hostelbett verdienen wir uns hier mit ein bisschen Gartenarbeit (und die Tour wahrscheinlich auch).

Sonntag, März 20, 2005

Heathfield (Adelaide)

Wir blieben 3 Tage am Campingplatz in unserem kaputten Auto (und liessen es auch gleichmal checken). Der Mechaniker teilte uns mit, dass die Zylinderkopfdichtung im Ars... ist - ein Kostenpunkt von ca. 1400 - 2000 A$ fuer die Reparatur und der Motor ist dann auch nicht viel besser (250.000 km). Ford Falcons sind zwar einerseit hochgelobte aber dann auch wieder verteufelte Autos - einerseits sind sie angeblich fuer die australischen Verhaeltnisse gebaut, andererseits ist einsolcher Fall wie unserer an der Tagesordnung (vor dem Kauf hat man uns versichert immer einen Mechaniker zu finden, der Ersatzteile hat -weil die Autos so beliebt sind - oder weil sie so oft kaputtgehen, haben wir jetzt erfahren muessen). So haben wir unser Glueck am Flughafenparkplatz versucht, wo angeblich hin und wieder mal Autos einfach stehen gelassen werden, leider aber ohne Erfolg.. Gleichzeitig hatten wir das Auto zum Verkauf in verschiedene Backpackers angeschlagen und nach einem WWOOF-Job in der Naehe gesucht.
Die Familie, bei der wir jetzt sind, produziert Lavendel, der in Sackerl, Oel oder Seife verkauft wird (ist jedoch nur ein Nebenverdienst - der Vater ist Anwalt in der City). Hier gibts halbzahme Magpies (australische Voegel), 2 Hendel, einen verrueckten Hund und viele andere verschiedene Voegel. Seit gestern zieht Helen, die Mutter, 2 mutterlose Possums (der Hund einer Nichte hat die Possummutter zum fressen gern gehabt) gross. Sie scheint hierbei Erfahrung zu haben, denn auch ein Kinderbuch ueber Possums steht am Regal, dass sie selber verfasst hat.
Wir machen hier Sachen wie: Flaschen zur Weinabfuellung waschen, Hemden buegeln, holzstapeln, Unkraut rupfen, Lavendelsackerl anfuellen, einen Huegel rund um den Teich von Brombeerstraeuchern befreien (ich sehe jetzt ziemlich zerschunden aus)....
und es gefaellt uns ganz gut. In der Zwischenzeit haben wir einen guenstigen Mechaniker gefunden und in den Flindersranges einen WWOOF-Host gefunden, bei dem wir am Ende mit einer Outdoortour belohnt werden.

Alles Gute

Zum Geburtstag Skippy!

Sonntag, März 13, 2005

Sydney - Adelaide

Nachdem wir ein bischen verbrannt vom Bondi Beach zurueckgekommen sind, haben wir uns mit Leslie kurz getroffen und ich hab nachher meine Dias abgeholt (nach drei Monaten sind sie dann doch fertig gewesen). Am naechsten Tag wollten wir uns noch von Leslie verabschieden, der war aber nicht zu Hause (wie wir spaeter erfahren sollten, war er am Tag zuvor noch in seine Villa in Kangaroo Valley gefahren), und so machten wir uns auf den Weg eben dorthin, um unser Auto abzuholen. Abgeholt vom Zugbahnhof hat uns dann Peter (der nette Nachbar von Leslie). Als erstes habe ich die Batterie wieder angeschlossen und Doris hat mich mit einem ohrenbetaeubenden Schrei unglaublich erschreckt - eine tennisballgrosse Spinne hat sich zwischen der Tuere eingenistet - und ich glaub die hat sich auch geschreckt, denn sie ist gleich in den Kotfluegel verschwunden (wir sollten sie aber spaeter nochmal zu Gesicht bekommen - leider nie lange genug fuer mich ein Foto zu schiessen).
Schliesslich haben wir uns von Peter verabschiedet und uns auf die Socken gemacht.
Erster Stop war Cowra. Hier gibt es eine Hologrammvorfuehrung im Visitorcenter, von der wir in dem Buch von Bill Bryson "Down Under" (uebrigens sehr empfehlenswert fuer Leute, die keine Angst vor Bauchmuskelkater haben) gelesen haben.
Eine ca. 30cm grosse Frau steigt aus einem Bilderrahmen und stolziert dann zwischen Bilderrahmen und anderen Gegenstaende herum, zuendet eine Kerze an und blaest sie wieder aus, waehrend sie die Geschichte eines japanischen Angriffs erzaehlt. Die Technologie wirkt erstaunlich echt und wurde in den 80ern entwickelt.
Weiter wollten wir dann in den Mung Nationalpark - unser Auto wollte aber nicht mehr.
Igendwie, nach einer Uebernachtung auf einer Highwayraststaette, hat es dann den Geist aufgegeben. Zum Glueck war eine Werkstatt nicht mehr weit und die haben uns dann gesagt, dass wir's wahrscheinlich vergessen koennen und die Kraxn irgendwann demnaechst zusammenbrechen wird. Also haben wir uns schoen langsam mit der wahnsinnigen Geschwindigkeit von 70-80km/h auf den Weg nach dem 600km entfernten Adelaide gemacht.
Mit einigen Zwischenstopps zum wassernachfuellen des dauer-kochenden Kuehlers haben wir es dann doch noch bis zum Nachteinbruch geschafft.

Sonntag, März 06, 2005

Mardi Gras in Sydney

Sind gestern nach 13 Stunden Bus fahren wieder einmal in Sydney (mit mueden Augen) angekommen, und hatten wieder einmal das Glueck, dass am Tag unserer Ankunft ein Event der Sonderklasse in die Tuere stand!
"Mardi Gras", die grosse Parade der Schwulen und Lesbenvereinigung.
Oliver hat gemeint: "Wie da Faschingsumzug in Riedau!"
Ja, so ungefaehr kommt es hin, nur muss man sich das Ganze mit ein bisschen mehr Leuten in einer geringfuegig groesseren Stadt vorstellen.
Anfangs war es ein wenig fad, weil wir viel zu frueh dort waren um noch einen halbwegs guten Platz zu bekommen, aber sobald die Parade einmal startet, kann man nicht mehr anders, dann wird man von der allgemeinen Stimmung total mitgerissen.
Bunt schillernde Charaktere, auffallend bzw. sehr spaerlich gekleidet gehen auf die Strasse und nehmen an der Parade teil, um die Stimme zu erheben fuer Menschenrechte, Gleichberechtigung, Liebe, Frieden, gleichgeschlechtliche Ehen und die Legalisierung von Marihuana (ein Applaus fuer die Teilnehmer aus Nimbin).
Zum ersten Mal haben wir hier auch die Polizei bei einer derartigen Veranstaltung gesehen. Und zwar nicht nur als Security, sondern als Teilnehmer!!!
Das Ganze hat beinahe zwei Stunden gedauert und war es wirklich wert sich die Beine in den Bauch zu stehen.
Zu der anschliessenden Party im Park sind wir dann allerdings nicht mehr mitgegangen, nach einer Nacht im Bus war der Gedanke ans Bett einfach schon zu verlockend.
Heute werden wir wohl noch an den beruehmten Bondi Beach fahren und uns danach hoffentlich mit Leslie treffen, in wessen Obhut sich unser Auto ja immer noch befindet.
Wir freuen uns beide schon drauf von der Ostkueste (das Mallorca von Australien) wegzukommen und den wilden, und eher noch unberuehrten Westen zu erkunden.

Donnerstag, März 03, 2005

Nimbin ist anders

Sind am Montag in Nimbin angekommen, und fuehlten uns gleich mal um zwanzig Jahre zurueckversetzt. Diese "Riesenstadt" ist zur Gaenze bunt angemalt, und voll mit Ueberbleibsel der Hippiezeit. Haupteinnahmensquelle der Stadt duerfte Marihuana sein, dass den unzaehligen Touristen die hier herreisen (manche wirklich nur um was zu kaufen), staendig auf der Strasse komplett offensichtlich angeboten wird. Unser erster Stadtbummel hat ca. 20 min gedauert, und in dieser Zeit haben uns fuenf voneinander unabhaengige Leute gefragt ob wir was zu Rauchen wollen. Abgesehen davon werden noch Kekse, Kuchen und angeblich auch Schokolade mit speziellen Zutaten angeboten.
In den paar Geschaeften die es hier gibt, wird allerlei buntes (regenbogenfarbiges) und alternatives Zeug verkauft, alles natuerlich wieder auf die gewisse Zielgruppe ausgerichtet, ich glaub man hat fast SChwierigkeiten eine Tasche, ein T-Shirt, oder sonst was zu finden, auf dem kein Hanfblatt abgebildet ist.
Die Leute hier sind freundlich, und das Hostel in dem wir schlafen mitten im Busch. Hier sind wir nicht nur mal wieder von Kaefern und Spinnen umzingelt, man kann auch den Kaenguruhs im Garten beim essen zusehen, und angeblich treibt sich irgendwo auch eine Python herum, die ich aber gottseidank noch nicht gesichtet habe.
Wie in vielen Hostels gibt es auch hier ein "Free Food Shelf", ein Regal auf dem man Essensachen zuruecklassen kann und wo sich dann jeder bedienen darf. Der Unterschied hier ist, dass unter anderem auch zwei Sackerl Gras am Regal lagen!!!!
Bezueglich Drogen gibt es eine Regel im Hostel: Keine harten Drogen. Rauchen auf eigene Gefahr. Nichts sichtbar herumliegen lassen.
Tja, after all, es ist immerhin immer noch illegal, auch wenn das hier keinen zu stoeren scheint.
Oliver und ich haben dazu auch eine Theorie aufgestellt. Wenn die polizei wirklich was unternehmen wollte, dann muesste sie im Prinzip die ganze Stadt hinter Gitter bringen. Dann gibts eben kein Nimbin mehr.
Wenn man rechnet wieviel Australien dann an Tourismuseinnahmen entgeht (drei grosse Tourbusse fahren taeglich hierher), plus wieviel ein Knastinsasse am tag kostet kann man leicht verstehen, warum in Nimbin immer noch scheinbar "erlaubt" wird, was woanders bestraft wird.
Oliver hat fuer den heutigen Tag einen Job angeboten bekommen, und ich bin allein in die Stadt gegangen. Hab am Weg einen Typen getroffen, der mir die Internetmoeglichkeiten der Stadt aufgezaehlt hat, unter anderem die oeffentliche Buecherei, und hat mir auch gleich den Weg dorthin beschrieben. Meine Sicht war leider durch einen grossen Truck versperrt, der neben der Strasse geparkt hat, drum musste ich nochmal nachfragen. Im Endeffekt hat sich herausgestellt, dass der Truck die Buecherei ist, die jeden Donnerstag in der Stadt vorbei kommt.
Und genau hier bin ich jetzt und kanns noch nicht so ganz glauben...