Montag, November 01, 2004

Auf der Great Ocean Road nach Melbourne

Nachdem wir am Donnerstag wieder zurueck nach Adelaide gekommen sind, haben wir nicht so recht gewusst, wie es weiter gehen soll, und sind in einem Backpacker (unter aller Kritik) gelandet. Naja, und weil uns ein wenig fad war haben wir uns ein grosses Spielzeug, sprich Auto ("OLAF") gekauft. Unser Baby ist 13 Jahre alt, und ein Ford Falcon Station Wagon, lang genug um einigermassen komfortabel drin zu schlafen. Kostenpunkt 2900 Dollar + 330 fuer die Registrierung und Umschreibung, und im Prinzip kann man sagen haben wir nicht nur ein Auto gekauft, sondern auch ein SChlafzimmer und eine Kueche. Campingzeug war alles schon drin. Sogar ein Kocher.
Jetzt hoffen wir nur dass das Sprichwort: "Min Ford faehrst fort, min Zug kummst zruck" nicht auf uns zutrifft.
Wie auch immer, sind nach einer kurzen Nacht (haben mit den Verkauefern noch ein wenig trinken und tratschen muessen) von Adelaide losgefahren Richtung Melbourne. Erster Stop war der Little Desert National Park, war aber nicht sehr spektakulaer, vielleicht liegt es auch daran, dass wir nur sehr kurz dort waren. Allerdings haben wir einen One-Back-Lizard gesehen. Eine Eidechse, die vorne und hinten gleich aussieht, um ihre natuerlichen Feinde ein bisschen zu verwirren (die dann hoffentlich in den Ars... beissen und nicht in den Kopf)
Uebernachtet haben wir auf einem Rastplatz direkt neben der Hauptstrasse und unsere erste Nacht im Auto war nicht sehr bequem, zu laut, zu hart, und vor allem zu kalt. Aber wir haben dazugelernt.
Am naechsten Tag liessen wir uns von den Sonnenstrahlen aufwecken und aufwaermen, und dann fuhren wir weiter in die Grampians, zur Abwechslung mal wieder "richtige" Berge, mit sehr schoenen Wasserfaellen und Wandertracks. Hier haben wir dann auch endlich unseren ersten Cocaburra gesehen.
Den Abend haben wir wieder auf einem Parkplatz verbracht, diesmal allerdings etwas weiter weg von der Hauptstrasse und richtig gemuetlich, mit Fertignudeln, Lagerfeuer und Leselampe, die Oliver in den Bueschen aufgehaengt hat.Ausserdem haben wir diesmal die Zweimannluftmatratze aufgepumpt, und hatten es daher richtig bequem.
Was mir gleich in die Adern geschossen ist, war der erste Tankstop - 12l / 100km ist wohl kein Economy - Europa-Car. Aber es ist ja auch ein Schlachtschiff der Strasse (6 Zyl. un dwas weiss ich wie4 PS)
Am Tag drei, also gestern haben wir noch ein paar Einkaeufe erledigt, zb warme Decken, und noch ein paar Lebensmittel, und dann ging es fast direkt auf die Great Ocean Road, zuerst mal zur Bay of Islands, wo wir unser Mittagessen (Hendl vom Bi-lo) in einer kleinen Bucht verspeist haben, und mit den Moewen teilten, denen es ziemlich egal zu sein schien, einen Artgenossen zu fressen.
Nach einigen Stops, wie zb London Bridge, Admirals Arch usw, wo uns einige schoene Meerblicke gegoennt waren (leider ein sehr touristischer aber auch sehr schoener Trip im Ganzen) , sind wir dann bei den wohl bekanntesten 12 Aposteln angekommen, die aber eigentlich nur neun sind. Leider waren die Lichtverhaeltnisse hier aber nicht ganz so super zwecks Foto. Uebernachtet haben wir diesmal auf einem Campingplatz naehe Apollo Bay. Ich wollte nicht in ein Hostel gehen, zwecks Geld sparen, aber das war ziemlich umsonst, denn der Parkplatz hat uns auch im Ganzen 32Dollar gekostet, fuer ein paar mehr haetten wir wahrscheinlich schon im Bett schlafen koennen. Aber kein Wunder, es ist auch hier langes Wochenende, und die ganzen Australier sind selber unterwegs, da steigen natuerlich auch die Preise.
Irgendwie haben wir dann auch Halloween "verschlafen" - waren nicht in der umtriebigisten Stadt.
Heute nachmittag sind wir dann in Melbourne angekommen - wir haben schon nicht mehr dran geglaubt. Oliver hat im Fahrersitz geschwitzt und geflucht, und ich hatte groesste Muehe aus unseren nicht sehr informativen Karten ein bisschen Strasseninfo herauszulesen, die er vielleicht brauchen koennte. Insgesamt sind wir ungefaehr dreimal im Kreis gefahren. Aber jetzt sind wir da, und noch nicht sehr begeistert. Die ganze Stadt scheint eine einzige Baustelle zu sein, und es stehen fast mehr Kraene herum als Gebaeude.
Aber mal sehen, wir werden morgen noch einmal ein wenig herum spazieren, vielleicht finden wir ja ein schoenes Plaetzchen.
Sind in einem Backpacker der netteren Art untergekrochen ("Cityscene Backpacker" 19A$ / pP.) - die "Rezeption" befindet sich unter der Wendelstiege und schaut wie ein Besenkammerl aus. Ist aber nett.
Tips f. Reisende zu Adelaide:
Annies Place: nett, klein, Fruehstueck, keine Spiegel im Badezimmer - Achtung beim Rasieren, der Freundin nicht vorher einen Horrorstreifen anschauen lassen. Preis 16 / 18 (ensuite) A$ empfehlenswert
Adelaide BP Inn: 22A$, gross, trotzdem ganz OK, abends Apfelkuchen mit Eiscrem
Backpack OZ: 20A$, gross, sehr gemuetlich, jedoch in der Naehe der Rettung- und Feuerwehreinsatzkraefte - und wenn man das Glueck wie wir hat und das Eckzimmer bekommt, hat man des Gefuehl zu jedem Einsatz mit auszuruecken.
Cannon Street BP: 19A$, gross, haesslich, heruntergekommen (besonders die WC's im EG) mit anschliessender, netter Bar.
Besonders gefallen hat uns "The Cavern" - ein After-Work Treffpunkt der unterschiedlichsten Typen - vom Schlipstraeger bis zum Fleischhauer. Sehr guenstige Drinks mit gratis Fingerfood - die Kellner laufen mit vollem Tablett zur freien Entnahme herum und es schmeckt auch noch ausgezeichnet.

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